MARIA MARACHOWSKA WORKS AS A FREELANCE ARTIST BOTH IN THE FIELDS OF ART "MARACHOWSKA ART"AND MUSIC "SIBERIAN BLUES" IN BERLIN
Sunday, August 25, 2013
Monday, August 19, 2013
DAS HERZ DES BLUES SCHLÄGT AUCH IN SIBIRIEN
Über Maria Marachowska und
ihren “Sibirischen Blues“
|
Ludwig Wittgensteins
berühmtes Zitat “Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“ wird
durch diese Musik ad absurdum geführt, jedoch lässt es sich auf wundersame
Weise dehnen und bekommt eine neue Bedeutung. Was uns hier dargeboten wird, ist
mehr als eine Sprache im engen Sinn, es ist die universelle Sprache der Musik
und sie kennt keine Grenzen. Dass Maria Marachowska ihre Lieder auf Russisch
vorträgt, kann man als ein Statement verstehen. Sie bricht mit dem
ungeschriebenen Gesetz, dass Musik, die sich an ein internationales Publikum
wendet, nur eine Sprache kennt: Englisch oder eben ein gequältes Imitat davon.
Manche deutschen Interpreten, die diesem Sprachdiktat etwas entgegensetzen
wollen, beginnen sich ihrer Muttersprache als einer Sprache der Dichter zu
entsinnen, doch verfallen die meisten von ihnen entweder dem seltsamen Reiz
eines politisch nicht korrekten Deutschtums und parodieren sich selbst oder
geben sich hoffnungslos einer kitschbesudelten Schlagerseeligkeit hin. Allzu
oft wird durch diesen Hang zum sprachlichen Monopolismus der mehr als
beachtliche Beitrag vergessen, den Russland zur Weltliteratur und der
Entwicklung raffinierter Erzählstrukturen geleistet hat, sprachgewaltige
Narrationsmuster und poetische Höhenflüge. So wird die russische Sprache bei
Maria Marachowska zu einem gekonnten Kunstgriff, der uns in eine Ausdruckswelt
fernab der Russendisko, des Balkanbeat und der Multi-Kulti-Folklore eindringen
lässt. Es ist als würde das Herz des Blues mit einem Mal in dieser weichen
Sprachmelodie schlagen und wir verstehen: diese Sprache löst alle Grenzen auf.
Als wäre es nie anders gewesen hören wir diesen “Sibirischen Blues“ als
etwas völlig neues und doch so vertrautes, ein uralter Gemütszustand der
Menschheit, der immer schon da war, bevor er im Deep South der Vereinigten
Staaten offiziell geboren wurde.
Es bedarf keiner
Übersetzung, um zu begreifen und zu fühlen, worum es in diesen ausdrucksstarken
Liedern geht, die von tiefer Melancholie künden, um im nächsten Moment mit
ihrer Lebenskraft anzustecken. Ihre Texte sind berühmten russischen Dichtern
entliehen, die in der westlichen Welt entweder in Vergessenheit geraten oder
nicht übersetzt worden sind und erst jetzt durch ihre Musik ein
anderssprachiges Publikum erreichen können, andere Texte stammen aus ihrer
eigenen Feder. Das Lied “Scandalist“, das ihrer ersten CD den Namen
gibt, basiert auf einem Text des russischen Dichters Sergeij Jessenin und
strotzt von der Kompromisslosigkeit und revolutionären Energie eines François
Villon. Maria Marachowska trägt den Text mit einer Intensität vor, die Staunen
macht bei einem äußerlich so zart gebauten Geschöpf.Wenn sie jene Zeilen singt,
die in der deutschen Übersetzung soviel bedeuten, wie: “Ich war vulgär und
skandalös, um stärker zu leuchten.“, dann spürt man den Schmerz, die Trauer
und Lebenserfahrung, aber auch den Stolz, die in diesen Zeilen stecken und es
wirkt in keiner Weise aufgesetzt. Bemerkenswert ist nicht zuletzt auch die
Tatsache, dass sie ihre Songs in der in der russischen Sprache maskulinen Form
vorträgt, eine bewusste und mutige Antwort auf die patriarchalische Kultur
ihres Heimatlandes.
Maria Marachowska 2009, Photo Iris Weirich |
Maria Marachowska 2010, Photo Iris Weirich |
Ihre eigenen Texte erzählen
von Sehnsucht und der Suche nach Schönheit, von Monstern und den Niederungen
der menschlichen Seele und doch gibt es in ihnen dieses Licht, etwas, das
leuchtet und in aller Düsternis sich dem Leben zuwendet. Es ist nichts
Süßliches in diesen Liedern, keine oberflächlichen Liebesbezeugungen, keine
Alltäglichkeit, sie sprechen aus anderen Welten, aus einer Tiefe der Gefühle,
einer Ehrlichkeit und rohen Poesie wie wir sie in der Gegenwartsmusik selten
finden, eher kann man einen fernen Nachklang der Beatpoeten, eines William S. Burroughs
in diesen Lyrics erkennen. Und doch steht der “Sibirische Blues“ für
sich selbst, lässt sich nicht einordnen und genau das macht ihn so besonders.
Auf Deutsch vorgetragen, ist “Metall Mama“ eine Ausnahme in ihrem
musikalischen Œuvre, ein phantastisches Gedankengebilde, es zeigt, wie kalt es
in Deutschland sein kann und die Härte der deutschen Sprache verstärkt die
eindringlichen Bilder dieser Momentaufnahme, die in 4 Strophen ein ganzes
Schicksal erzählt, eine moderne Moritat voll roher Poesie und Wehmut. Die Idee
zu diesem Lied kam ihr an einem regnerischen Tag bei einer Straßenbahnfahrt in
Jena, als sie sich in Gedanken versunken, ein achtlos weggeworfenes Metallstück
vorstellte, das langsam vor sich hin rostet, als Sinnbild menschlicher Einsamkeit.
Ohne Zweifel sind Maria Marachowskas Texte sehr visuell und dieses Visuelle
offenbart sich auch in ihrer Musik. Es ist nicht von ungefähr, dass sich
Filmbilder aufdrängen, wenn man sich diesem Klang und seiner Atmosphärik
hingibt.
Es gibt Momente, die würden
einem Angelo Badalamenti und seiner psychedelischen Wehmut alle Ehre machen, in
anderen Momenten wünscht man, Pedro Almodóvar möge diese neue kraftvolle
Frauenstimme entdecken, um seine malerischen Bilder von Liebe und Leidenschaft
zu unterlegen, die Minimalistik der Gitarrensoli wiederum lässt an Neil Youngs
Soundtrack zu Jim Jarmusch’s mystischem Edelwestern “Dead Man“ denken.
Die getragene Feierlichkeit und wunderbar dramatische Intonation des Songs “Gefühle“
lässt tableauhafte Bilder vor dem inneren Auge entstehen, wie ein Peter
Greenaway sie erschaffen könnte. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und
in keinem Augenblick hat man das Gefühl, dass hier irgendwelche musikalischen
Anleihen genommen wurden. So verblüffend es klingt, kann man in der Musik von
Maria Marachowska deutlich erkennen, dass sie gleichzeitig auch Malerin ist.
Als Malerin, sagt sie, kann sie jede Geschichte, die ihr zu Ohren kommt, in ein
Bild übertragen, das trifft auch auf ihre Musik zu. Dieser blaue Dunst, der
Blues ist, formt sich in ihrer Musik zu Figuren, zu Stimmungen, nimmt die
Gestalt poetischer Worte an, wirkt beinahe meditativ. Es ist eine Reise in die “Anatomie
der Melancholie“, zu schön, um sich eine Heilung dieses Zustands zu
wünschen, wie sie im vollen Titel des gleichnamigen Werks von Robert Burton aus
dem Jahr 1621 erwähnt wird.
Maria Marachowskas Musik
atmet, gerade in der Langsamkeit offenbart sich eine ungemeine Kunstfertigkeit,
man kann einzelne Töne nachklingen lassen und die Gedanken werden getragen wie
in einem langen ruhigen Fluss, es gibt keinen Ton zu viel, in dieser Musik lebt
das auf, was den Blues ausmachen sollte. Es bedarf keiner regionalen Zuordnung,
keiner Kategorisierung, Blues ist nicht ortsgebunden, neue aufregende Formen
entstehen fern von den Traditionen des Mississippi-Deltas, des Deep South oder
Chicagos. Er muss nicht von der schwarzen oder der amerikanischen
Seelenlandschaft berichten, ist viel mehr Ausdruck eines universellen
Lebensgefühls. Das Herz des Blues schlägt, wie wir in Maria Marachowskas Musik
erkennen, auch in Sibirien. Wer sich auf diesen einzigartigen Musikstil des “Sibirischen
Blues“ einlässt, entdeckt eine innere Harmonie, hört plötzlich in sich
hinein und stößt auf lange verschüttete Gefühle und Emotionen. Aus den nur auf
den ersten Blick so einfachen Akkorden, kann man klassische Tonfolgen
heraushören, die auf komplizierten musik-theoretischen Strukturen beruhen.
Diese fein-nuancierten klassischen Einflüsse, die ihren Liedern die
entsprechende Dramaturgie und Klangtiefe verleihen, hat Maria Marachowska ihrer
Musikausbildung an der E.T.A. Hoffmann-Musikschule für Hochbegabte in
Kaliningrad zu verdanken, die sie von 1989 bis 1993 besuchte. Die
Musikbegeisterung ihrer frühen Jahre ist unverändert, nur dass sie von ihrem ersten
Instrument, dem Piano, zur Gitarre gewechselt hat.
Im weichen Timbre ihrer
außergewöhnlich tiefen Gesangsstimme klingt etwas rauchig-sinnliches an, wie
sie an manchen Stellen die Stimme anhebt, um dann wieder leiser zu werden, das
genau abgestimmte Timing der Pausen, all das weist auf einen ausgeklügelten
dramaturgischen Aufbau hin, in dem nichts dem Zufall überlassen bleibt. Und
doch ist es die scheinbare Leichtigkeit und das Selbstverständnis, mit der sie
ihre Lieder vorträgt, die die Anziehungskraft dieses musikalischen Schauspiels
ausmachen. Es macht uns staunen, was ein so junger Mensch hervorbringen kann
und dabei so tief unter die Oberfläche dringt, nicht nur in ihrer Stimmlage,
sondern auch der damit verbundenen Intensität braucht sie einen Vergleich mit
der reifen Chavela Vargas nicht zu scheuen.
Passend zu ihrer Musik, ist
auch Maria Marachwoskas äußeres Erscheinungsbild von einem strengen Stilwillen
geprägt. Auf den Fotos der Künstlerin dominiert klassisches Schwarz-Weiß, das
an die Starportraits einer Marlene Dietrich erinnert, Zigarrenrauch,
Nadelstreif, Dandytum par excellence und manches Mal der Mond, der rätselhafte
Lichtkörper, der den Wesen der Nacht den Weg weist. Es ist eine Elegance, die
aus einer anderen Epoche zu kommen scheint, etwas Aristokratisches in ihren
Zügen und gleichzeitig dieses geheimnisvoll Androgyne in ihrer Erscheinung, die
auch ihre Bühnenpräsenz ausmachen. Keine andere junge Musikerin spielt so
souverän mit dem klassischen Stil und macht ihn sich zu Nutzen, um daraus ihre
eigene Persönlichkeit zu schaffen. Jenseits vorgegebener Geschlechterrollen und
stilistischer Vorgaben, erschafft sie eine Kunstfigur, die doch niemand anderer
ist als sie selbst. Eine Figur, wie sie einem klassischen Film Noir entschlüpft
sein könnte.
Maria Marachowska wurde vor
33 Jahren in Omsk, Sibirien geboren, ihre Kindheit und Jugend waren von
mehrfachen Ortswechseln beeinflußt, die ersten sechs Jahre ihres Lebens
verbrachte sie mit ihrer Familie in Estergom/ Ungarn, danach lebte sie 13 Jahre
lang in der ehemaligen ostpreussischen Metropole Kaliningrad/ Königsberg, eine
Zeit, die sie durch die seltsam magische Anziehungskraft des Ortes und seines
verblichenen Glanzes und nicht zuletzt durch seine Nähe zum Meer in ihrem
künstlerischen Ausdruck geprägt hat. 1998 kehrte sie für ein Kunststudium 2
Jahre in ihre Geburtsstadt Omsk zurück.
Die Musik als Beruf und
Berufung aber entdeckte sie erst in Berlin, wo sie seit 2004 lebt, endgültig
für sich. “Sprachlos, einsam, als Fremde“, wie sie selbst sagt, fand sie ihre
Ausdrucksform im “Sibirischen Blues“. Kein Zufall also, dass diese
Musikform in Berlin geboren wurde, scheint sie auch von fern her zu kommen,
zeitlos und in keinem ethnischen Muster verhaftet. Sie unterscheidet sich
deutlich von der sogenannten Berliner “Avantgarde“, schon durch ihren tiefen
Ernst und die Ehrlichkeit, hier wird nicht um jeden Preis durch die Parodie des
Mainstream Wirkung erzielt, sie nimmt einfach keine Kenntnis von der Existenz
des Mainstream und erschafft ihre eigene Welt. Bereits bei ihren zahlreichen
Auftritten im legendären Kaffee Burger, in dem sie sich von 2007 bis
2009 mit ihrer “Katharsis “-Reihe auch einen Namen als Veranstalterin
machte, nahm sie das Berliner Szenepublikum in ihren Bann. In ihrem neuen
Programm “Scandalist“ widmet sie sich nun erstmals nur ihrem eigenen
musikalischen Repertoire und offenbart uns die volle Bandbreite ihrer
Ausdrucksmöglichkeiten und ihrer Persönlichkeit.
Umso deutlicher wird es,
mit wem wir es hier zu tun haben: Maria Marachowska ist eine starke, neue
Gestalt am Berliner Kulturhorizont, die eine große Zukunft vor sich hat und
sich auf keinen Fall ignorieren lässt. Nach den beiden gemeinsamen
Konzert-Auftritten mit dem Berliner Schauspieler und Musiker Wer.n Wilke, im “Ex’n’Pop“
und “Art.Gerecht“ im Juni 2010, bei denen die gemeinsam aufgenommene
CD “Scandalist“ vorgestellt wurde, wird sie nun ihre Solo-Karriere
fortsetzen und wieder alleine auf die Bühne gehen. Es ist ihr bewusst, dass sie
das Charisma für eine Solo-Künstlerin besitzt, sie überzeugt mit ihrer
Persönlichkeit und beweist in einer Zeit, die zum musikalischen Gruppenzwang
tendiert, dass es etwas Besonderes und Herausragendes ist, diese Kunst des
Minimalismus zu zelebrieren und dem allgegenwärtigen Band-Gleichklang etwas
Klares, Präzises und Mutiges entgegenzusetzen. In ihren eigenen Händen wird der
Diamant am besten geschliffen und erreicht die größtmögliche Strahlkraft.
Die Melodie spricht, auf
Maria Marachowskas Gitarre glauben wir immer auch ein Echo ihrer Gesangs-Stimme
zu hören, sie beherrscht eine Technik des Spiels, die uns auf wundersame Weise
die akustische Illusion vermittelt, mehrere Instrumente aus dem einen heraus zu
hören. In der Gesamtwirkung bedarf es nicht mehr als diese eine Gitarre, um den
Drive einer Band entstehen zu lassen. Es ist, als würden die Töne ihr von einem
fernen Stern zufallen, wie William S. Burroughs die überirdische Kraft der
Musik in seinen “Cities of the Red Night“ beschrieben hat.
Bald werden wir davon mehr
hören in der Berliner Szene, und nicht nur hier, Konzerte in näherer Zukunft
sind auch geplant für München, Köln, Hamburg und Wien.
Text: Iris Weirich
Zu sehen und zu hören ist
Maria Marachowska und ihr “Sibirischer Blues“ im Netz unter:
THE HEART OF BLUES ALSO BEATS IN
On Maria Marachowska and
her “Siberian Blues“
|
Ludwig Wittgenstein’s famous quotation “The limits of my language are
the limits of my universe“ is reduced to absurdity by this music, yet it
can be extended in a prodigious way and earns a new significance. What we
witness here, is more than a language in its literal sense, it is the universal
language of music that knows no boundaries. The fact that Maria Marachowska
interprets her songs in Russian, can be understood as a statement. She breaks
with the unwritten law under which music, addressing an international audience,
knows but one language: English or just a forced imitation. Some German
performers, trying to contrast with these lingual dictates, start to recall
their mother tongue as a poets' language, whereas most of them either are
strangely tempted by a politically incorrect Germaness, mocking themselves or
they hopelessly dedicate to a “Schlager” style blissfulness befouled with
kitsch. Due to this strong leaning towards a lingual monopolism, the
significant contribution, Russia
has made to world literature and the development of subtle narrative
structures, linguistically powerful patterns and poetic masterpieces, is all
too often forgotten. Thus, Maria Marachowska uses Russian language as a
skillful trick, allowing us to enter a world of expression far beyond Russian
disco, Balkan beats and multicultural folklore. It is as if the heart of blues
was at once beating in this smooth intonation and we understand: this language
dissolves all barriers. As if it had
never been different, we listen to this “Siberian
Blues“ as something entirely new and still so close, an ancient mood of
mankind, that has always existed, long before it was officially born in the
Deep South of the United States.
There is no need for a translation to comprehend and feel what these
expressive songs are about, conveying deep melancholy, just to inspire through
their vital power in the next moment. Their lyrics are borrowed from famous Russian
poets who have either fallen into oblivion in the Western world or have not
been translated at all, thus reaching a foreign language audience for the first
time through Maria Marachowska’s music; other texts are penned by herself. The
song “Scandalist“, that gives its
name to her first CD, is based on a text by Russian poet Sergeij Jessenin and
is full of the intransigence and revolutionary energy of François Villon. Maria
Marachowska interprets this text with an intensity that is amazing for such a gracile
person. When she sings those lines, meaning in the English translation “I was vulgar and scandalous for the
purpose of glowing more.”, we are capable of feeling the grief, the sorrow and experience of life,
but also the pride, contained in these words and it seems in no way insincere.
Maria Marachowska 2009, Photo Iris Weirich |
Maria Marachowska 2010, Photo Iris Weirich |
Not least remarkable is the fact that she interprets her songs in the
masculine form of Russian language, an intentional and courageous response to
the patriarchic culture of her native country.
Her own texts narrate about longing and the search of beauty, about
monsters and the abysses of the human mind and still, there is this light,
something radiating, that – in spite of all gloominess - turns towards life.
There is nothing sweetish in these songs, no superficial declarations of love,
no banalities, they speak of different worlds, of a depth of emotions, an
honesty and rough poetry, hardly to be found in contemporary music, these
lyrics can be rather understood as a distant reverberation to William S.
Burroughs and the beat poets. Yet, this “Siberian
Blues” stands for itself and is impossible to classify and this is exactly
what makes it so special. Interpreted in German, “Iron Mama“ is an exception within her musical œuvre, an imaginary
structure of thoughts, illustrating how cold Germany can be, whereas the
severity of German language emphasizes the striking images of this
instantaneous description, relating a complex fate in only 4 verses, a modern
street ballad full of rough poetry and melancholy. The inspiration for the song
came during a tram ride on a rainy day in Jena ,
when the artist was absorbed in thoughts and imagined a carelessly discarded
piece of iron, slowly rusting away, as a symbol of human loneliness. It is
beyond a doubt that Maria Marachowska’s texts are visual and their visuality
also shows in her music. Not without reason, movie images are evoked, when we
dedicate to this sound and the atmosphere created by it.
There are moments that could do a credit to Angelo Badalamenti and his
psychedelic melancholy, in other moments we wish Pedro Almodóvar would discover
this new, powerful female voice to add to his painterly imagery of love and
passion, the minimalsim of the guitar solos, however, recalls Neil Young’s
soundtrack to Jim Jarmusch’s mystic high-class western “Dead Man“. The
solemnity and impressively dramatic intonation of her song “Emotions“, conjures
up tableau-like images before the inner eye, reminiscent of a Peter
Greenaway movie. Yet, imagination knows no boundaries and there is no instance
that suggests any musical references. Although this comparison might sound
strange, it is obvious in Maria Marachowska’s music that she is also a painter.
She claims that as a painter she is able to transform each story she happens to
hear into an image, the same applies to her musical work. In her music, this
blue haze, that is Blues, takes on the shape of figures and moods, forms poetic
words, seems almost meditative. It is a journey into the “Anatomy of
Melancholy“, too beautiful to wish a remedy for this condition, as it was
suggested in the full title of Robert Burton’s work of the same name from 1621.
Maria Marachowska’s music breathes, its strength lies precisely in the
slowness, single tones linger on and the thoughts are carried away like in a long
quiet flow, there is no tone too much, in this music everything that should
make up the blues comes to live. There is no need of a regional classification,
no categorization, blues is not tied to a certain place, new, exciting forms
generate far from the traditions of the Mississippi Delta, the Deep South or Chicago . It must not
necessarily tell of the African-American or simply American emotional
landscape, but expresses a universal attitude of life. As we recognize in Maria
Marachowska’s music, the heart of blues also beats in Siberia .
Whoever gets into this unique experience of “Siberian
Blues”, discovers an inner harmony, submerges far under the surface and
comes across long lost feelings and emotions. The chords only seem simple at
the first impression, but listening carefully, the classical sequences of notes
contained, cannot be overheard and we realize that they are based on complex
musical-theoretical structures. Maria Marachowska owes these subtly
distinguished classic influences, lending the adequate dramaturgy and depth to
her songs, to her musical education at the E.T.A. Hoffmann music school for the
highly gifted in Kaliningrad
that she visited from 1989 to 1993. The love of music of her early years has
remained unchanged, except that she exchanged her first instrument, the piano,
for a guitar.
There is a hint of smoky sensuality in the soft timbre of her remarkably
deep singing voice, the way she lifts her voice in some parts, just to become
more quiet again, the exact timing of the breaks, everything points to a
sophisticated dramaturgical composition in which nothing is left to chance. And
nevertheless, it is this apparent lightness and naturalness in her song recitals
that make this music performance so appealing. It is amazing to witness a
suchlike depth in the work of a comparably young artist, not only in regard of
her voice, but also concerning the intensity involved, she must not be afraid to
bear comparison with the mature Chavela Vargas.
Consistent with her music, Maria Marachowska’s physical appearance is
also marked by a strict stylistic intention. The portrait photos of the artist
are predominated by classic black & white, reminiscent of Marlene
Dietrich’s star portraits, cigar smoke, pinstripe suit, dandyness par
excellence and sometimes the moon, this mysterious body of light, showing the
way to the creatures of the night. It is an elegance as if from another era,
something aristocratic about her features and at the same time this mysterious
androgynity in her appearance, both contributing to her stage presence. No
other young musician plays with suchlike ease with the classic style and takes
advantage of it, in order to create her own personality. Beyond preconceived
gender roles and stylistic references, she creates an art character who, after
all, is none other than herself. A personality who could have slipped away from
a film noir.
Maria Marachowska was born exactly 33 years ago in Omsk/ Siberia, her
childhood and adolescence were marked by several changes of location, she spent
the first six years of her life together with her family in Estergom/ Hungary,
afterwards she lived for 13 years in the former East Prussian metropolis of
Kaliningrad/ Königsberg, a period that influenced her artistic expression
through the strange and enchanting appeal of the place and its faded splendor
and not least its proximity to the sea. In 1998 she returned to her native town
Omsk for two
years to complete her studies of Fine Arts.
In Berlin ,
where she has been living since 2004, she finally discovered the music as a
profession and vocation. “Speechless,
lonely, as a stranger“, as she recalls, she found her form of expression in
“Siberian Blues“. Thus, it is no
coincidence that this music form was born in Berlin , although it seems to come from far
away, timeless and not rooted in any ethnic pattern. It differs significantly
from the so-called Berlin “Avantgarde“, just by its deep solemnity and honesty,
in this case, the effect is not attained by the parody of mainstream at all
costs, she simply ignores the existence of the former and creates her own
world. During her numerous performances at the legendary “Kaffee Burger”, where
she also made a name for herself as an event manager with her “Katharsis“ – series from 2007 to 2009,
she already put a spell on the Berlin music scene audience. In her new program “Scandalist“,
she devotes now for the first time entirely to her own musical repertoire and
reveals the whole spectrum of her means of expression and her personality.
All the more we realize with whom we are dealing: Maria Marachowska is a
strong, new protagonist on the Berlin
art horizon, who has a great future ahead of her and can definetely not be
ignored. After the two concerts she performed together with Berlin actor and
musician Wer.n Wilke at “Ex’n’Pop“ and “Art.Gerecht“, where they
presented their jointly recorded CD “Scandalist“, she will now continue
her solo career and go on stage alone again. She is fully aware of the fact,
that she has the charism of a solo artist, she convinces with her personality
and proves in a time, tending towards musical group pressure, that it is
something special and outstanding to celebrate this art of minimalism and set a
clear, precise and courageous statement against this band consonance. In her
own hands, the diamond is polished best and reaches the utmost brilliance.
The melody speaks, we believe to hear a continuous echo to her singing
voice on her guitar, she is capable of a playing technique that in a wondrous
way conveys the acoustic illusion of hearing several instruments out of one. In
the general effect, there is no need of any other instrument but this single
guitar, to produce the drive of a band. It is as if the tones were falling from
a distant star, as William S. Burroughs described the divine power of music in
his “Cities of the Red Night“.
Soon we will be hearing more of it in the Berlin
scene, and not only there, concerts are also planned for Munich ,
Cologne , Hamburg
and Vienna in
the near future.
Text: Iris Weirich (Miniatüra), 2010
For further listening and information on Maria Marachowska and her “Siberian Blues“, please check out:
ART AS AN ACT OF LIBERATION OR ETERNAL CATHARSIS
On the artistic work of Maria
Marachowska
For Maria Marachowska painting represents an act of liberation, when she immerses into the element of art, the empty canvas or a sheet of paper means infinity to her. In her artistic expression, she knows no boundaries, the painter’s brush in her hand seems to take on a life of its own, becomes the key to an intensely personal, mysterious world. When she paints, she draws from the strength of her rich memories and her experience of life, quite remarkable for an artist as young as herself and capable of touching us just through their truthfulness and authenticity.
|
In her
works, her experiences are transformed into pure energy and emotions which are transmitted
to the spectator, it is impossible to withdraw from the deep attraction of her
images, they virtually absorb through their oscillating, often almost hallucinatory colours and their
suggestive shapes. It is her artistic credo not to adjust whatsoever to
anything that has existed, she cannot be assigned to any existing art style, her
works speak of universal forces, far beyond any conventions. Inspiration comes
from within herself, from her innermost feelings, her joys and pains which she
transfers into her visionary image compositions, as if to relieve of an
oppressive burden – creation is a basic need to her, inseparably linked with
her life.
|
|
The
process of her artistic work is only comparable to a natural phenomenon: the
wave effect and extension, caused by a pebble that touches the water surface
and spins apparently infinite circles, one arises from the other, a constant
development and renovation, generating always new, innovative art works and
image series. Maria Marachowska’s art is cosmic, seems to be connected to the
stars, abstraction opens new dimensions of perception, something sacred and
sublime is inherent to her oeuvre, radiates a healing power.
|
|
The
apocalyptic air, penetrating to the surface in many of her paintings, gives no
reason to anguish or grief, but announces a new world in which the Fantastic
has defeated cold rationality, through the awakening of an all-embracing cosmos,
she gives reason to hope, her images give us a hint of a lost world before the
beginning of time, to which there is no more access in normal life.
© Text by Iris Weirich, 2011
© Paintings by Maria Marachowska, 2000-2012
Labels:
ART,
Marachowska ART,
Maria Marachowska
Location:
10437 Berlin, Deutschland
Thursday, August 8, 2013
KUNST ALS BEFREIUNGSAKT ODER EWIGE
KATHARSIS
ÜBER DAS KÜNSTLERISCHE WERK VON MARIA MARACHOWSKA
Für Maria Marachowska ist die Malerei wie ein
Befreiungsakt, wenn sie eintaucht in das Element der Kunst, bedeutet die leere
Leinwand oder ein Blatt Papier für sie Unendlichkeit.
In ihrem künstlerischen
Ausdruck kennt sie keine Grenzen, der Pinsel in ihrer Hand scheint sich zu
verselbstständigen, wird zu einem Schlüssel zu einer ureigenen, geheimnisvollen
Welt. Wenn sie malt, schöpft sie aus dem reichen Depot ihrer Erinnerungen und
einer Lebenserfahrung, die für eine so junge Künstlerin außergewöhnlich ist und
gerade durch ihre Ursprünglichkeit und Echtheit zu berühren vermag.
|
Das Erlebte wird in ihren Werken in reine Energie und in
Emotionen umgesetzt, die sich auf den Betrachter übertragen, man kann sich dem
Sog dieser Bilder nicht entziehen, sie absorbieren förmlich durch ihre
vibrierenden, oftmals beinahe halluzinatorischen Farben und ihre suggestive
Formgebung. Ihr künstlerisches Credo ist es, sich in keiner Weise an etwas
bereits da Gewesenes anzupassen, sie lässt sich keinem Stil zuordnen, aus ihren
Bildern spricht eine universale Kraft, fern jeder Konventionen.
|
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Die Inspiration kommt aus ihr selbst, aus ihrem
Innersten, ihren Freuden und ihrem Schmerz, die sie in visionäre
Bildkompositionen überträgt, wie um eine drückende Last von sich zu nehmen –
Schöpfen ist für sie ein Grundbedürfnis, das untrennbar mit ihrem Leben
verbunden ist.
Zu vergleichen ist der Prozess ihrer künstlerischen
Arbeit einzig mit einem Phänomen aus der Natur: der Wellenwirkung und
Ausdehnung, die entsteht, wenn ein Kieselstein ins Wasser fällt und scheinbar
unendliche Kreise schlägt, eines entsteht aus dem anderen, eine ständige
Entwicklung und Erneuerung, die immer neue, innovative Werke und Bildserien
entstehen lässt.
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Maria Marachowskas Malerei ist kosmisch, scheint mit den
Sternen verbunden zu sein, die Abstraktion öffnet neue Dimensionen der
Wahrnehmung, etwas Sakrales, Erhabenes haftet ihrem Œuvre an, strahlt eine
heilende Kraft aus. Das Apokalyptische,
das in vielen ihrer Bilder an die Oberfläche dringt, ist kein Grund für Angst
oder Trauer, sondern kündet von einer neuen Welt, in der das Fantastische die
kalte Rationalität besiegt, mit der Erweckung eines alles umfassenden Kosmos
gibt sie Grund zur Hoffnung, ihre Bilder lassen etwas spüren von einer
verlorenen Welt vor dem Anbeginn der Zeit, zu der es im normalen Leben keinen
Zugang mehr gibt.
© Text by Iris Weirich, 2011
© Paintings by Maria Marachowska, 2000-2012
© All rights reserved, 2012
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ART,
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