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Monday, August 19, 2013

DAS HERZ DES BLUES SCHLÄGT AUCH IN SIBIRIEN

Über Maria Marachowska und ihren “Sibirischen Blues“ 


Ludwig Wittgensteins berühmtes Zitat “Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“ wird durch diese Musik ad absurdum geführt, jedoch lässt es sich auf wundersame Weise dehnen und bekommt eine neue Bedeutung. Was uns hier dargeboten wird, ist mehr als eine Sprache im engen Sinn, es ist die universelle Sprache der Musik und sie kennt keine Grenzen. Dass Maria Marachowska ihre Lieder auf Russisch vorträgt, kann man als ein Statement verstehen. Sie bricht mit dem ungeschriebenen Gesetz, dass Musik, die sich an ein internationales Publikum wendet, nur eine Sprache kennt: Englisch oder eben ein gequältes Imitat davon. Manche deutschen Interpreten, die diesem Sprachdiktat etwas entgegensetzen wollen, beginnen sich ihrer Muttersprache als einer Sprache der Dichter zu entsinnen, doch verfallen die meisten von ihnen entweder dem seltsamen Reiz eines politisch nicht korrekten Deutschtums und parodieren sich selbst oder geben sich hoffnungslos einer kitschbesudelten Schlagerseeligkeit hin. Allzu oft wird durch diesen Hang zum sprachlichen Monopolismus der mehr als beachtliche Beitrag vergessen, den Russland zur Weltliteratur und der Entwicklung raffinierter Erzählstrukturen geleistet hat, sprachgewaltige Narrationsmuster und poetische Höhenflüge. So wird die russische Sprache bei Maria Marachowska zu einem gekonnten Kunstgriff, der uns in eine Ausdruckswelt fernab der Russendisko, des Balkanbeat und der Multi-Kulti-Folklore eindringen lässt. Es ist als würde das Herz des Blues mit einem Mal in dieser weichen Sprachmelodie schlagen und wir verstehen: diese Sprache löst alle Grenzen auf. Als wäre es nie anders gewesen hören wir diesen “Sibirischen Blues“ als etwas völlig neues und doch so vertrautes, ein uralter Gemütszustand der Menschheit, der immer schon da war, bevor er im Deep South der Vereinigten Staaten offiziell geboren wurde. 



Es bedarf keiner Übersetzung, um zu begreifen und zu fühlen, worum es in diesen ausdrucksstarken Liedern geht, die von tiefer Melancholie künden, um im nächsten Moment mit ihrer Lebenskraft anzustecken. Ihre Texte sind berühmten russischen Dichtern entliehen, die in der westlichen Welt entweder in Vergessenheit geraten oder nicht übersetzt worden sind und erst jetzt durch ihre Musik ein anderssprachiges Publikum erreichen können, andere Texte stammen aus ihrer eigenen Feder. Das Lied “Scandalist“, das ihrer ersten CD den Namen gibt, basiert auf einem Text des russischen Dichters Sergeij Jessenin und strotzt von der Kompromisslosigkeit und revolutionären Energie eines François Villon. Maria Marachowska trägt den Text mit einer Intensität vor, die Staunen macht bei einem äußerlich so zart gebauten Geschöpf.Wenn sie jene Zeilen singt, die in der deutschen Übersetzung soviel bedeuten, wie: “Ich war vulgär und skandalös, um stärker zu leuchten.“, dann spürt man den Schmerz, die Trauer und Lebenserfahrung, aber auch den Stolz, die in diesen Zeilen stecken und es wirkt in keiner Weise aufgesetzt. Bemerkenswert ist nicht zuletzt auch die Tatsache, dass sie ihre Songs in der in der russischen Sprache maskulinen Form vorträgt, eine bewusste und mutige Antwort auf die patriarchalische Kultur ihres Heimatlandes. 

Maria Marachowska 2009, Photo Iris Weirich
Maria Marachowska 2010, Photo Iris Weirich

Ihre eigenen Texte erzählen von Sehnsucht und der Suche nach Schönheit, von Monstern und den Niederungen der menschlichen Seele und doch gibt es in ihnen dieses Licht, etwas, das leuchtet und in aller Düsternis sich dem Leben zuwendet. Es ist nichts Süßliches in diesen Liedern, keine oberflächlichen Liebesbezeugungen, keine Alltäglichkeit, sie sprechen aus anderen Welten, aus einer Tiefe der Gefühle, einer Ehrlichkeit und rohen Poesie wie wir sie in der Gegenwartsmusik selten finden, eher kann man einen fernen Nachklang der Beatpoeten, eines William S. Burroughs in diesen Lyrics erkennen. Und doch steht der “Sibirische Blues“ für sich selbst, lässt sich nicht einordnen und genau das macht ihn so besonders. Auf Deutsch vorgetragen, ist “Metall Mama“ eine Ausnahme in ihrem musikalischen Œuvre, ein phantastisches Gedankengebilde, es zeigt, wie kalt es in Deutschland sein kann und die Härte der deutschen Sprache verstärkt die eindringlichen Bilder dieser Momentaufnahme, die in 4 Strophen ein ganzes Schicksal erzählt, eine moderne Moritat voll roher Poesie und Wehmut. Die Idee zu diesem Lied kam ihr an einem regnerischen Tag bei einer Straßenbahnfahrt in Jena, als sie sich in Gedanken versunken, ein achtlos weggeworfenes Metallstück vorstellte, das langsam vor sich hin rostet, als Sinnbild menschlicher Einsamkeit. Ohne Zweifel sind Maria Marachowskas Texte sehr visuell und dieses Visuelle offenbart sich auch in ihrer Musik. Es ist nicht von ungefähr, dass sich Filmbilder aufdrängen, wenn man sich diesem Klang und seiner Atmosphärik hingibt. 



Es gibt Momente, die würden einem Angelo Badalamenti und seiner psychedelischen Wehmut alle Ehre machen, in anderen Momenten wünscht man, Pedro Almodóvar möge diese neue kraftvolle Frauenstimme entdecken, um seine malerischen Bilder von Liebe und Leidenschaft zu unterlegen, die Minimalistik der Gitarrensoli wiederum lässt an Neil Youngs Soundtrack zu Jim Jarmusch’s mystischem Edelwestern “Dead Man“ denken. Die getragene Feierlichkeit und wunderbar dramatische Intonation des Songs “Gefühle“ lässt tableauhafte Bilder vor dem inneren Auge entstehen, wie ein Peter Greenaway sie erschaffen könnte. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und in keinem Augenblick hat man das Gefühl, dass hier irgendwelche musikalischen Anleihen genommen wurden. So verblüffend es klingt, kann man in der Musik von Maria Marachowska deutlich erkennen, dass sie gleichzeitig auch Malerin ist. Als Malerin, sagt sie, kann sie jede Geschichte, die ihr zu Ohren kommt, in ein Bild übertragen, das trifft auch auf ihre Musik zu. Dieser blaue Dunst, der Blues ist, formt sich in ihrer Musik zu Figuren, zu Stimmungen, nimmt die Gestalt poetischer Worte an, wirkt beinahe meditativ. Es ist eine Reise in die “Anatomie der Melancholie“, zu schön, um sich eine Heilung dieses Zustands zu wünschen, wie sie im vollen Titel des gleichnamigen Werks von Robert Burton aus dem Jahr 1621 erwähnt wird. 



Maria Marachowskas Musik atmet, gerade in der Langsamkeit offenbart sich eine ungemeine Kunstfertigkeit, man kann einzelne Töne nachklingen lassen und die Gedanken werden getragen wie in einem langen ruhigen Fluss, es gibt keinen Ton zu viel, in dieser Musik lebt das auf, was den Blues ausmachen sollte. Es bedarf keiner regionalen Zuordnung, keiner Kategorisierung, Blues ist nicht ortsgebunden, neue aufregende Formen entstehen fern von den Traditionen des Mississippi-Deltas, des Deep South oder Chicagos. Er muss nicht von der schwarzen oder der amerikanischen Seelenlandschaft berichten, ist viel mehr Ausdruck eines universellen Lebensgefühls. Das Herz des Blues schlägt, wie wir in Maria Marachowskas Musik erkennen, auch in Sibirien. Wer sich auf diesen einzigartigen Musikstil des “Sibirischen Blues“ einlässt, entdeckt eine innere Harmonie, hört plötzlich in sich hinein und stößt auf lange verschüttete Gefühle und Emotionen. Aus den nur auf den ersten Blick so einfachen Akkorden, kann man klassische Tonfolgen heraushören, die auf komplizierten musik-theoretischen Strukturen beruhen. Diese fein-nuancierten klassischen Einflüsse, die ihren Liedern die entsprechende Dramaturgie und Klangtiefe verleihen, hat Maria Marachowska ihrer Musikausbildung an der E.T.A. Hoffmann-Musikschule für Hochbegabte in Kaliningrad zu verdanken, die sie von 1989 bis 1993 besuchte. Die Musikbegeisterung ihrer frühen Jahre ist unverändert, nur dass sie von ihrem ersten Instrument, dem Piano, zur Gitarre gewechselt hat. 




Im weichen Timbre ihrer außergewöhnlich tiefen Gesangsstimme klingt etwas rauchig-sinnliches an, wie sie an manchen Stellen die Stimme anhebt, um dann wieder leiser zu werden, das genau abgestimmte Timing der Pausen, all das weist auf einen ausgeklügelten dramaturgischen Aufbau hin, in dem nichts dem Zufall überlassen bleibt. Und doch ist es die scheinbare Leichtigkeit und das Selbstverständnis, mit der sie ihre Lieder vorträgt, die die Anziehungskraft dieses musikalischen Schauspiels ausmachen. Es macht uns staunen, was ein so junger Mensch hervorbringen kann und dabei so tief unter die Oberfläche dringt, nicht nur in ihrer Stimmlage, sondern auch der damit verbundenen Intensität braucht sie einen Vergleich mit der reifen Chavela Vargas nicht zu scheuen.


Passend zu ihrer Musik, ist auch Maria Marachwoskas äußeres Erscheinungsbild von einem strengen Stilwillen geprägt. Auf den Fotos der Künstlerin dominiert klassisches Schwarz-Weiß, das an die Starportraits einer Marlene Dietrich erinnert, Zigarrenrauch, Nadelstreif, Dandytum par excellence und manches Mal der Mond, der rätselhafte Lichtkörper, der den Wesen der Nacht den Weg weist. Es ist eine Elegance, die aus einer anderen Epoche zu kommen scheint, etwas Aristokratisches in ihren Zügen und gleichzeitig dieses geheimnisvoll Androgyne in ihrer Erscheinung, die auch ihre Bühnenpräsenz ausmachen. Keine andere junge Musikerin spielt so souverän mit dem klassischen Stil und macht ihn sich zu Nutzen, um daraus ihre eigene Persönlichkeit zu schaffen. Jenseits vorgegebener Geschlechterrollen und stilistischer Vorgaben, erschafft sie eine Kunstfigur, die doch niemand anderer ist als sie selbst. Eine Figur, wie sie einem klassischen Film Noir entschlüpft sein könnte. 



Maria Marachowska wurde vor 33 Jahren in Omsk, Sibirien geboren, ihre Kindheit und Jugend waren von mehrfachen Ortswechseln beeinflußt, die ersten sechs Jahre ihres Lebens verbrachte sie mit ihrer Familie in Estergom/ Ungarn, danach lebte sie 13 Jahre lang in der ehemaligen ostpreussischen Metropole Kaliningrad/ Königsberg, eine Zeit, die sie durch die seltsam magische Anziehungskraft des Ortes und seines verblichenen Glanzes und nicht zuletzt durch seine Nähe zum Meer in ihrem künstlerischen Ausdruck geprägt hat. 1998 kehrte sie für ein Kunststudium 2 Jahre in ihre Geburtsstadt Omsk zurück.


Die Musik als Beruf und Berufung aber entdeckte sie erst in Berlin, wo sie seit 2004 lebt, endgültig für sich. “Sprachlos, einsam, als Fremde“, wie sie selbst sagt, fand sie ihre Ausdrucksform im “Sibirischen Blues“. Kein Zufall also, dass diese Musikform in Berlin geboren wurde, scheint sie auch von fern her zu kommen, zeitlos und in keinem ethnischen Muster verhaftet. Sie unterscheidet sich deutlich von der sogenannten Berliner “Avantgarde“, schon durch ihren tiefen Ernst und die Ehrlichkeit, hier wird nicht um jeden Preis durch die Parodie des Mainstream Wirkung erzielt, sie nimmt einfach keine Kenntnis von der Existenz des Mainstream und erschafft ihre eigene Welt. Bereits bei ihren zahlreichen Auftritten im legendären Kaffee Burger, in dem sie sich von 2007 bis 2009 mit ihrer “Katharsis “-Reihe auch einen Namen als Veranstalterin machte, nahm sie das Berliner Szenepublikum in ihren Bann. In ihrem neuen Programm “Scandalist“ widmet sie sich nun erstmals nur ihrem eigenen musikalischen Repertoire und offenbart uns die volle Bandbreite ihrer Ausdrucksmöglichkeiten und ihrer Persönlichkeit. 



Umso deutlicher wird es, mit wem wir es hier zu tun haben: Maria Marachowska ist eine starke, neue Gestalt am Berliner Kulturhorizont, die eine große Zukunft vor sich hat und sich auf keinen Fall ignorieren lässt. Nach den beiden gemeinsamen Konzert-Auftritten mit dem Berliner Schauspieler und Musiker Wer.n Wilke, im “Ex’n’Pop“ und “Art.Gerecht“ im Juni 2010, bei denen die gemeinsam aufgenommene CD “Scandalist“ vorgestellt wurde, wird sie nun ihre Solo-Karriere fortsetzen und wieder alleine auf die Bühne gehen. Es ist ihr bewusst, dass sie das Charisma für eine Solo-Künstlerin besitzt, sie überzeugt mit ihrer Persönlichkeit und beweist in einer Zeit, die zum musikalischen Gruppenzwang tendiert, dass es etwas Besonderes und Herausragendes ist, diese Kunst des Minimalismus zu zelebrieren und dem allgegenwärtigen Band-Gleichklang etwas Klares, Präzises und Mutiges entgegenzusetzen. In ihren eigenen Händen wird der Diamant am besten geschliffen und erreicht die größtmögliche Strahlkraft. 



Die Melodie spricht, auf Maria Marachowskas Gitarre glauben wir immer auch ein Echo ihrer Gesangs-Stimme zu hören, sie beherrscht eine Technik des Spiels, die uns auf wundersame Weise die akustische Illusion vermittelt, mehrere Instrumente aus dem einen heraus zu hören. In der Gesamtwirkung bedarf es nicht mehr als diese eine Gitarre, um den Drive einer Band entstehen zu lassen. Es ist, als würden die Töne ihr von einem fernen Stern zufallen, wie William S. Burroughs die überirdische Kraft der Musik in seinen “Cities of the Red Night“ beschrieben hat.
Bald werden wir davon mehr hören in der Berliner Szene, und nicht nur hier, Konzerte in näherer Zukunft sind auch geplant für München, Köln, Hamburg und Wien.
Text: Iris Weirich 

Zu sehen und zu hören ist Maria Marachowska und ihr “Sibirischer Blues“ im Netz unter: 






THE HEART OF BLUES ALSO BEATS IN SIBERIA
On Maria Marachowska and her “Siberian Blues“



Ludwig Wittgenstein’s famous quotation “The limits of my language are the limits of my universe“ is reduced to absurdity by this music, yet it can be extended in a prodigious way and earns a new significance. What we witness here, is more than a language in its literal sense, it is the universal language of music that knows no boundaries. The fact that Maria Marachowska interprets her songs in Russian, can be understood as a statement. She breaks with the unwritten law under which music, addressing an international audience, knows but one language: English or just a forced imitation. Some German performers, trying to contrast with these lingual dictates, start to recall their mother tongue as a poets' language, whereas most of them either are strangely tempted by a politically incorrect Germaness, mocking themselves or they hopelessly dedicate to a “Schlager” style blissfulness befouled with kitsch. Due to this strong leaning towards a lingual monopolism, the significant contribution, Russia has made to world literature and the development of subtle narrative structures, linguistically powerful patterns and poetic masterpieces, is all too often forgotten. Thus, Maria Marachowska uses Russian language as a skillful trick, allowing us to enter a world of expression far beyond Russian disco, Balkan beats and multicultural folklore. It is as if the heart of blues was at once beating in this smooth intonation and we understand: this language dissolves all barriers.  As if it had never been different, we listen to this “Siberian Blues“ as something entirely new and still so close, an ancient mood of mankind, that has always existed, long before it was officially born in the Deep South of the United States.



There is no need for a translation to comprehend and feel what these expressive songs are about, conveying deep melancholy, just to inspire through their vital power in the next moment. Their lyrics are borrowed from famous Russian poets who have either fallen into oblivion in the Western world or have not been translated at all, thus reaching a foreign language audience for the first time through Maria Marachowska’s music; other texts are penned by herself. The song “Scandalist“, that gives its name to her first CD, is based on a text by Russian poet Sergeij Jessenin and is full of the intransigence and revolutionary energy of François Villon. Maria Marachowska interprets this text with an intensity that is amazing for such a gracile person. When she sings those lines, meaning in the English translation I was vulgar and scandalous for the purpose of glowing more.”, we are capable of feeling the grief, the sorrow and experience of life, but also the pride, contained in these words and it seems in no way insincere.

Maria Marachowska 2009, Photo Iris Weirich
Maria Marachowska 2010, Photo Iris Weirich

Not least remarkable is the fact that she interprets her songs in the masculine form of Russian language, an intentional and courageous response to the patriarchic culture of her native country.
Her own texts narrate about longing and the search of beauty, about monsters and the abysses of the human mind and still, there is this light, something radiating, that – in spite of all gloominess - turns towards life. There is nothing sweetish in these songs, no superficial declarations of love, no banalities, they speak of different worlds, of a depth of emotions, an honesty and rough poetry, hardly to be found in contemporary music, these lyrics can be rather understood as a distant reverberation to William S. Burroughs and the beat poets. Yet, this “Siberian Blues” stands for itself and is impossible to classify and this is exactly what makes it so special. Interpreted in German, “Iron Mama“ is an exception within her musical œuvre, an imaginary structure of thoughts, illustrating how cold Germany can be, whereas the severity of German language emphasizes the striking images of this instantaneous description, relating a complex fate in only 4 verses, a modern street ballad full of rough poetry and melancholy. The inspiration for the song came during a tram ride on a rainy day in Jena, when the artist was absorbed in thoughts and imagined a carelessly discarded piece of iron, slowly rusting away, as a symbol of human loneliness. It is beyond a doubt that Maria Marachowska’s texts are visual and their visuality also shows in her music. Not without reason, movie images are evoked, when we dedicate to this sound and the atmosphere created by it.



There are moments that could do a credit to Angelo Badalamenti and his psychedelic melancholy, in other moments we wish Pedro Almodóvar would discover this new, powerful female voice to add to his painterly imagery of love and passion, the minimalsim of the guitar solos, however, recalls Neil Young’s soundtrack to Jim Jarmusch’s mystic high-class western “Dead Man“. The solemnity and impressively dramatic intonation of her song “Emotions“, conjures up tableau-like images before the inner eye, reminiscent of a Peter Greenaway movie. Yet, imagination knows no boundaries and there is no instance that suggests any musical references. Although this comparison might sound strange, it is obvious in Maria Marachowska’s music that she is also a painter. She claims that as a painter she is able to transform each story she happens to hear into an image, the same applies to her musical work. In her music, this blue haze, that is Blues, takes on the shape of figures and moods, forms poetic words, seems almost meditative. It is a journey into the “Anatomy of Melancholy“, too beautiful to wish a remedy for this condition, as it was suggested in the full title of Robert Burton’s work of the same name from 1621.



Maria Marachowska’s music breathes, its strength lies precisely in the slowness, single tones linger on and the thoughts are carried away like in a long quiet flow, there is no tone too much, in this music everything that should make up the blues comes to live. There is no need of a regional classification, no categorization, blues is not tied to a certain place, new, exciting forms generate far from the traditions of the Mississippi Delta, the Deep South or Chicago. It must not necessarily tell of the African-American or simply American emotional landscape, but expresses a universal attitude of life. As we recognize in Maria Marachowska’s music, the heart of blues also beats in Siberia. Whoever gets into this unique experience of “Siberian Blues”, discovers an inner harmony, submerges far under the surface and comes across long lost feelings and emotions. The chords only seem simple at the first impression, but listening carefully, the classical sequences of notes contained, cannot be overheard and we realize that they are based on complex musical-theoretical structures. Maria Marachowska owes these subtly distinguished classic influences, lending the adequate dramaturgy and depth to her songs, to her musical education at the E.T.A. Hoffmann music school for the highly gifted in Kaliningrad that she visited from 1989 to 1993. The love of music of her early years has remained unchanged, except that she exchanged her first instrument, the piano, for a guitar.




There is a hint of smoky sensuality in the soft timbre of her remarkably deep singing voice, the way she lifts her voice in some parts, just to become more quiet again, the exact timing of the breaks, everything points to a sophisticated dramaturgical composition in which nothing is left to chance. And nevertheless, it is this apparent lightness and naturalness in her song recitals that make this music performance so appealing. It is amazing to witness a suchlike depth in the work of a comparably young artist, not only in regard of her voice, but also concerning the intensity involved, she must not be afraid to bear comparison with the mature Chavela Vargas.

Consistent with her music, Maria Marachowska’s physical appearance is also marked by a strict stylistic intention. The portrait photos of the artist are predominated by classic black & white, reminiscent of Marlene Dietrich’s star portraits, cigar smoke, pinstripe suit, dandyness par excellence and sometimes the moon, this mysterious body of light, showing the way to the creatures of the night. It is an elegance as if from another era, something aristocratic about her features and at the same time this mysterious androgynity in her appearance, both contributing to her stage presence. No other young musician plays with suchlike ease with the classic style and takes advantage of it, in order to create her own personality. Beyond preconceived gender roles and stylistic references, she creates an art character who, after all, is none other than herself. A personality who could have slipped away from a film noir.



Maria Marachowska was born exactly 33 years ago in Omsk/ Siberia, her childhood and adolescence were marked by several changes of location, she spent the first six years of her life together with her family in Estergom/ Hungary, afterwards she lived for 13 years in the former East Prussian metropolis of Kaliningrad/ Königsberg, a period that influenced her artistic expression through the strange and enchanting appeal of the place and its faded splendor and not least its proximity to the sea. In 1998 she returned to her native town Omsk for two years to complete her studies of Fine Arts.

In Berlin, where she has been living since 2004, she finally discovered the music as a profession and vocation. “Speechless, lonely, as a stranger“, as she recalls, she found her form of expression in “Siberian Blues“. Thus, it is no coincidence that this music form was born in Berlin, although it seems to come from far away, timeless and not rooted in any ethnic pattern. It differs significantly from the so-called Berlin “Avantgarde“, just by its deep solemnity and honesty, in this case, the effect is not attained by the parody of mainstream at all costs, she simply ignores the existence of the former and creates her own world. During her numerous performances at the legendary “Kaffee Burger”, where she also made a name for herself as an event manager with her “Katharsis“ – series from 2007 to 2009, she already put a spell on the Berlin music scene audience. In her new program “Scandalist“, she devotes now for the first time entirely to her own musical repertoire and reveals the whole spectrum of her means of expression and her personality.



All the more we realize with whom we are dealing: Maria Marachowska is a strong, new protagonist on the Berlin art horizon, who has a great future ahead of her and can definetely not be ignored. After the two concerts she performed together with Berlin actor and musician Wer.n Wilke at “Ex’n’Pop“ and “Art.Gerecht“, where they presented their jointly recorded CD “Scandalist“, she will now continue her solo career and go on stage alone again. She is fully aware of the fact, that she has the charism of a solo artist, she convinces with her personality and proves in a time, tending towards musical group pressure, that it is something special and outstanding to celebrate this art of minimalism and set a clear, precise and courageous statement against this band consonance. In her own hands, the diamond is polished best and reaches the utmost brilliance.



The melody speaks, we believe to hear a continuous echo to her singing voice on her guitar, she is capable of a playing technique that in a wondrous way conveys the acoustic illusion of hearing several instruments out of one. In the general effect, there is no need of any other instrument but this single guitar, to produce the drive of a band. It is as if the tones were falling from a distant star, as William S. Burroughs described the divine power of music in his “Cities of the Red Night“.
Soon we will be hearing more of it in the Berlin scene, and not only there, concerts are also planned for Munich, Cologne, Hamburg and Vienna in the near future.

Text: Iris Weirich (Miniatüra), 2010


For further listening and information on Maria Marachowska and her “Siberian Blues“, please check out: